und das Kind zur "Mutter". Zumindest fühlt es sich so an - zeitweise. Schmerzhaft - weil die Mutter (also meine Mutter) nicht nur hilflos ist sondern auch leidet. Weil sie sich immer weiter wegbewegt. Geistig - seelisch. Nur noch wenig Interesse an "äußeren" Dingen. Gespräche sind schwierig - weil sie nur noch wenig spricht. Und eben, weil nur noch wenig Interesse da ist. Und weil ihr aus welchen Gründen auch immer, das Sprechen schwer fällt.
Ich leide - sie leidet - vermutlich leiden alle, denen sie etwas bedeutet. Nicht nur, dass sie hilflos ist, wie schon erwähnt, sie hat ja oft Schmerzen. Zum Teil durch das nicht bewegen, zum Teil, weil sie wund ist wegen immer wiederkehrenden Durchfalls.
Wie gerade jetzt. Krankenhaus - eigentlich wegen Harnwegsinfektion. Naja - hausgemacht war die wohl - verletzt beim katheterisieren. Regelrechte Blutvergiftung war die Folge......... Antibiotika. Intravenös. Dann in Fablettenform, weil nix mehr geht. Alles dicht, Arme blau.........
Dann eben der Durchfall. Inklusive ziemlich über Keime, die nicht so richtig weichen wollen. Wie lange sie da noch bleiben muss? Keinen Schimmer. Die Langeweile ist nur schwer vorstellbar. Sie liest nicht mehr - kein Interesse. Fernsehen? Früher viel und stundenlang. Inzwischen - eher nicht mehr............
Im Pflegeheim, da gabs wenigstens irgendwelche Aktivitäten. Eigentlich täglich. Im Krankenhaus ist es nur das Essen, und die Pflege. Und der Besuch, der zwar, wenn es irgend geht täglich stattfindet, aber das ist ja auch nur etwa eine Stunde von den täglichen 24 vorhandenen..............
Ich würde eigentlich gerne die ganze Zeit bei ihr sein, weil es so schmerzt sie so zu sehen - und andererseits würde ich am liebsten überhaupt nicht hingehen - um nicht zu sehen, wie es ihr geht. Was ich natürlich nicht tue. Und die ganze Zeit geht halt auch nicht..........
Und so sitzen wir da - reden ein wenig. Schweigen ein wenig. Weinen ein wenig. Sie mehr als ich. Aber ich habe ja auch nur seelische Schmerzen. Sie wohl eher beides..............