30. März 2010

Trauer

Gestern telefonierte ich mit meiner Mam. Irgendwann während des Gesprächs brach sie in Tränen aus und rief, dass sie die Sehnsucht nach ihrem Mann - meinem Paps nicht mehr aushalten könne. Ohhh ich verstehe sie so gut. Es ist sooooooooo schrecklich dieses Gefühl. Und nichts - gar nichts kann man dagegen tun. Man muss es aushalten, obwohl man das gar nicht will.

Für mich ist es nicht sooooooooo schlimm. Klar - ich vermisse ihn auch. Ich liebte ihn  - sehr - meinen Vater, meinen Paps. Aber da ich ihn eben nicht täglich sah und um mich hatte, merke ich das nicht so ständig wie sie. Die beiden waren 51!!! Jahre verheiratet. Und außer bei ganz wenigen Gelegenheit nie getrennt. Und die letzten 26 Jahre eben quasi Tag und Nacht beisammen. Wie schrecklich sich das anfühlen muss. Auch jetzt noch, nach einem Jahr!

Ich weiß noch gut, wie es sich anfühlte, als mein erster Ehemann gestorben ist. Aber ich weiß nicht, ob es für meine Mam womöglich noch viel schlimmer ist, als für mich damals, weil sie eben so lange Zeit miteinander verbracht haben. Ich würde ihr so gerne helfen - aber niemand kann ihr helfen. Allenfalls die Zeit - denn irgendwann lässt der Schmerz doch etwas nach - wenigstens zeitweise - irgendwann sogar meistens.........

Ob das Telefonat gestern der Grund war, dass ich heute Nacht wieder einmal  von M. (der verstorbene Mann) geträumt habe? Aber sowas von lebhaft. Unglaublich - immer wieder. Wie real sich das anfühlt. träumt. Nach fast 24 Jahren..........

3 Kommentare:

  1. Mein Vater ist vor 20 Jahren gestorben und was soll ich sagen? Meine Mutter weint auch noch jedes mal, wenn wir über ihn reden.

    Trauer ist nicht messbar, es ist egal, wie lange man das Leben mit dem Verstorbenen geteilt hat. Man weint, weil es sehr lange war und wenn es kurz war weint man auch, eben wegen der wenigen Zeit, die man teilen durfte.

    Ein schlimmer, oder weniger schlimm gibt es in meinen Augen nicht.

    LG Manu

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  2. Hallo Manu,

    naja klar - dass Trauer nicht messbar ist, ist mir schon klar - ich denke halt nur, wenn man so lange Zeit seines Lebens so eng miteinander verbracht hat, fällt das alleine sein /alleine leben umso schwerer.......

    LG Birgit

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  3. Vielleicht liegt es auch am Alter? In jungen Jahren trauert man anders. So war das jedenfalls bei mir. Mein Mann ist vor 26 Jahren, nach drei Jahren Ehe gestorben. Da war ich 24. Ich habe natürlich getrauert. Aber heute trauere ich anders.
    Doch ich glaube auch, wenn man ein halbes Jahrhundert niemals allein verbracht hat, dann fehlt einem der Partner umso mehr.

    Liebe Grüße
    Vera

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